Dem bestehenden Trinkwasser-Bereitschaftsspeicher (6) wird für die solare Warmwasserbereitung ein Trinkwasserspeicher (5) vorgeschaltet. Die Regelung (3) steuert die Kollektorkreispumpe, so dass die vom Kollektorfeld (1) gelieferte Solarwärme über die Solarstation (2) zum vorgeschalteten Trinkwasserspeicher (5) geleitet wird. Die Nachheizung (4) erwärmt das Trinkwasser bei Bedarf über den Wärmetauscher des Bereitschaftsspeichers (6) auf die gewünschte Solltemperatur. Bei Warmwasserzapfung (Bereich 8) fließt kaltes Trinkwasser in den Trinkwasserspeicher (5) nach. Die Einbindung einer Zirkulation (9) erfolgt im Bereitschaftsspeicher, aber auch eine geregelte Einbindung in den Trinkwasser-Solarspeicher (5) zur solaren Deckung von Zirkulationsverlusten ist möglich. Über die Legionellenschutzschaltung (10) werden beide Speicher einmal täglich auf Temperaturen >60 °C erwärmt.
Legende WW2
- 0: Funktionsprinzip
- 1: Kollektorfeld
- 2: Kollektorkreis
- 3: Regelung
- 4: Nachheizung
- 5: Trinkwasserspeicher
- 6: Trinkwasserspeicher
- 7: Heizkreise (hier nicht abgebildet)
- 8: Trinkwasserverbraucher
- 9: Zirkulation
- 10: Legionellenschutzschaltung
Üblicherweise ist in Bereich (5) ein Pufferspeicher dargestellt, bei diesem Funktionsprinzip ausnahmsweise ein Trinkwasserspeicher. Der Heizkreis (Bereich 7) ist nicht abgebildet, da die Solaranlage nur die Warmwasserbereitung unterstützt. Die Versorgung der Heizkreise erfolgt direkt über den Wärmeerzeuger.
Systemintegration
Dieses Funktionsprinzip ist für die Modernisierung geeignet, wenn der vorhandene WW-Speicher erhalten bleiben soll und kann (Kundenwunsch). Der vorgeschaltete Trinkwasserspeicher wird nachträglich in eine vorhandene Warmwasserbereitung integriert. Dazu ist der Kaltwasser-Zulauf des vorhandenen Bereitschaftsspeichers auf den neuen Solarspeicher umzuklemmen. Die Speicher werden in Reihe verschaltet, die Nachheizung verbleibt im vorhandenen Bereitschaftsspeicher. Das vorhandene WW-Netz wird nur wenig durch zusätzliche Druckverluste, Temperaturschwankungen etc. beeinflusst.
Weiteres Anwendungsgebiet ist der Neubau, wenn beispielsweise aufgrund geforderter hoher Schüttleistungen, NL-Zahlen bzw. hoher zu deckender Zapfspitzen die Funktionsprinzipien WW1 bzw. WW3nicht möglich sind.
Zirkulation
Die Einbindung der Zirkulation verändert sich nicht durch den nachträglichen Einbau des Solarspeichers (6). Eine geregelte Einbindung der Zirkulation in den Trinkwasserspeicher (5) zur solaren Deckung von Zirkulationsverlusten ist möglich, wenn am Solarspeicher entsprechende Rohranschlüsse vorgesehen sind.
Besonders zu beachten
Planung und Einsatzgrenzen
- Prüfen Sie, ob die NL-Zahl des Wärmetauschers und die Dauer-Schüttleistung des Bereitschaftsspeichers ausreichend sind für die Warmwasserversorgung des Gebäudes. Das bedeutet eine reine haustechnische Betrachtung ohne Anrechnung eines solaren Beitrags.
- Da am Warmwasserausgang des Speichers Temperaturen von über 60 °C auftreten können, ist ein geeigneter Verbrühungsschutz zu installieren.
- Das Anspringen der Nachheizung aufgrund der Wärmeverluste des Bereitschaftsspeichers oder der Zirkulationsverluste kann bei längeren Zapfpausen reduziert werden, wenn z. B. mit der Legionellen- oder der Zirkulationspumpe eine Möglichkeit geschaffen wird, dass die Wärme aus dem Solarspeicher in den Bereitschaftsspeicher transportiert wird.
Montage, Installation und Wartung
- Überprüfen Sie, ob die Speichereinbringung (Gewicht, Breite, Höhe) möglich und die Aufstellbarkeit (Fläche, Höhe, Kippmaß) gegeben ist.